OUT NOW __ flugschrift Nr. 28 __ von FRANZOBEL

„Der Österreicher selbst macht dem Österreichertum einen Strich durch die Rechnung, so dass es nicht zuletzt aus wirtschaftlicher Sicht das Beste wäre, Österreich aufzulösen und Zöbras anzusiedeln. 

Rechtzeitig vor den Wahlen (und nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl), so könnte man meinen, erscheint eine Art Österreich-Bekenntnis des Dichters Franzobel als Nr. 28 der  flugschrift  mit dem Titel: Zöbra und dem Gedicht: Österreich ist schön.

Wenn wir annehmen, dass das Zebra uns zu Schwarz-weiß-Denken verführt, obwohl es bevorzugt offene Landschaften wie Verkehrswege bewohnt, könnte man schließen, dass das Zöbra uns zu Rot-weiß-rot-Denken verführt und begrenzte Landschaften wie Österreich bewohnt. Oder andersrum: Verleitet uns das Zebra zu Weiß-schwarz-weiß-Denken und bewohnt befahrbare Lanschaften, während das Zöbra uns das Weiß-rot-weiß-Denken auf den überlasteten Denkwegen verleidet? Wir könnten auch fragen, warum uns das Zöbra „geömetrisch“ so verformt erscheint? Und was es so frisst den ganzen lieben Tag lang, wenn es Zeit und Öhs hat? Österreichklischees? Schnötzel und Gölasch? Jedenfalls ist das Zöbra ein Nachfahre des Doppeladlers, aber lustiger, oder lästiger? Das Zöbra ist das Wappentier der aktuellen Politik: deformiert, getarnt und angefressen. Als österreichischer Zentauraus und verdichteter Ibizaner-Löberköse kommt es gerade recht zu Wahlkampfzeiten, die es streift und quert, aushöhlt und überhöööööht. Öha. Soweit Gedanken, die sich beim Lesen der  flugschrift  ergöben, es könnten sich natörlich auch andere ergöben. Lösen Sie.

Franzobel      Sohn eines Zebrafinkzüchters und einer Zirkusreiterin, gezeugt im Zebragras einer oberösterreichischen Aulandschaft, entbunden auf einem Zebrastreifen in Zeebrugge am Welttag des Zebras 1967, aufgewachsen in Zebritz hinter Gittern, Besitzer von Zebrafischen, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Befüllen von Zeilen und schreibt zebroide Text, für die er den einen oder anderen Preis erhalten hat und mit deren Hilfe er Feste ausrichtet, bei denen es gegrilltes Zebra gibt und Streifenbier.

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